08. November 2016 von Erwin Koller
DIE PILGERROUTE DAMALS UND HEUTE
Wer vor 1000 Jahren nach Santiago zog, wollte nicht nur Busse tun, er lernte auch unbekannte Länder kennen. Suchte Abenteuer mit fremden Menschen und nahm eine Auszeit von den Zwängen seines Lebens und seiner Gesellschaft.
Nicht selten kehrte er von der langen und nicht ungefährlichen Reise nie mehr zurück. Wer dagegen heute im Norden Spaniens unterwegs ist, entdeckt noch immer viele Pilgerinnen und Pilger und ist vielleicht angenehm überrascht, mit wie wenig religiösem Kitsch die Wallfahrt dort verbunden ist. Wer harte Wege auf sich nimmt, braucht eben robustere Kost.
Doch ein Weg nach Santiago ist mehr: ausnehmend beeindruckende Kirchen romanischer Kunst. Städte, die den Geist vergangener Jahrhunderte atmen. Wundersame Kirchen-Hühner, die von stupenden Wundern erzählen. Gotische Kathedralen als Zeugen vergangener Macht
Und natürlich das gewaltige Pyrenäenmassiv, das die Pilger aus dem Frankenreich und ganz Europa überwinden mussten. Das einladende Rioja-Gebiet, das schon Pilger früherer Generationen mit Auge und Gaumen erkundet haben. Verträumte Landschaften, in denen auch bei unserer Reise – wer will – täglich einen kurzen Pilgerwegabschnitt unter die Füsse nehmen kann.
Wenn wir in Bilbao starten, bestaunen wir im Guggenheim-Museum Kunstwerke, die unser Jahrhundert überragen. Am Schluss der Reise werden wir in Fisterra ankommen, am Ende der Welt. Dort im äussersten Westen Spaniens haben Menschen schon über die Abgründe unserer Erde und unserer Existenz nachgesonnen und die Wiederkunft der Sonne und ihrer selbst erhofft. Längst bevor im 9. Jahrhundert die angeblichen Gebeine des Apostels Jakobus in Santiago entdeckt wurden.
Eine äusserst spannende Reise also und eine aktuelle dazu, denn Jakobus hat man gar zum Reiterhelden (Matamoros – Maurentöter) stilisiert, der den Kämpfern der Reconquista voranstürmte und die Muslime besiegte. Dabei haben die Spanier doch mit den Mauren über Generationen immer wieder friedlich zusammengelebt, was nicht selten zu einem noch heute vorbildlichen Austausch der Kulturen und Religionen geführt hat.
MEHR SEHEN, ANDERS ERLEBEN – JAKOBSWEG
Die kommende Reise auf dem Jakobsweg mit Erwin Koller.
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