Erlebnisberichte

BERICHT: Patagonien & Feuerland Herbst 2015

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13. Januar 2016 von Felix Blumer

ERNEUTE BEGEGNUNG MIT DER UNBERÜHRTEN NATUR

Von Mitte Oktober bis Anfang November durfte ich als Fachreferent zwei Cotravel-Reisen nach Patagonien und Feuerland begleiten. Gerne fasse ich meine Erlebnisse in der grossartigen und oft unberührten Natur im Süden des südamerikanischen Kontinents zusammen.

AB NACH SÜDAMERIKA!

Am Samstag, 17. Oktober fliege ich mit Iberia über Madrid nach Buenos Aires. Auf dem Flug gehen mir all die faszinierenden Bilder durch den Kopf, die ich bereits im Frühjahr während meiner ersten Patagonienreise erleben durfte. Am späten Abend erreiche ich die argentinische Metropole Buenos Aires. Leider bleibt mir nur die Übernachtung in Flughafennähe, denn schon am nächsten Tag geht es auf die Halbinsel Valdes weiter.

AUCH DAS IST PATAGONIEN

Am Sonntagmorgen treffe ich am Flughafen in Buenos Aires die erste Cotravel-Gruppe, die bereits zwei Tage in Buenos Aires verbracht hat. In einem knapp zweistündigen Flug geht es nach Trelew. Welche Überraschung bei der Ankunft: In Trelew zeigt das Thermometer rund 25 Grad! Zugegeben die Wettermodelle liessen es erahnen, dennoch hatte ich das Gefühl, das könne gar nicht sein, hatte ich doch Patagonien als gebirgig, kühl und windig in Erinnerung. Allerdings besuchte ich im Frühjahr nur die Südspitze Patagoniens. Die Halbinsel Valdes liegt aber rund 2000 Kilometer von Kap Hoorn entfernt, gehört aber ebenfalls zu Patagonien. Auf der Halbinsel Valdes sind wir den ganzen Nachmittag mit dem Car unterwegs durch die faszinierende Tierwelt. Eine Schleiereule, Nandus, Guanakos und argentinische Pampashasen säumen den Weg. Am Abend erreichen wir unser Tagesziel die kleine Unterkunft beim Leuchtturm auf Punta Delgada. Von dort aus machen wir einen kleinen Spaziergang die Steilküste hinunter zum Sandstrand, wo sich riesige Seeelefanten ausruhen. Am anderen Morgen geht es weiter durch die unberührte Natur. Wir besuchen eine Magellan-Pinguinkolonie sehen Orkas und Seehunde. Am späten Nachmittag fahren wir mit einem Schiff auf das Meer hinaus, um Wale aus der Nähe zu beobachten. Am Abend geht es dem Car nach Puerto Madryn weiter.

DIE SÜDLICHSTE STADT DER WELT

Nach einer kurzen Stadtrundfahrt in Puerto Madryn reisen wir am nächsten Tag nach Trelew zurück. Von dort geht es mit dem Flugzeug ganz in den Süden. Ushuaia heisst das Ziel: Die südlichste Stadt der Welt! Nach einem stärkenden Mittagessen besuchen wir am Nachmittag diverse Museen in der Stadt. Den zweiten Tag in Ushuaia starten wir mit dem Besuch des Nationalparkes: Tierra del Fuego. Die Landschaft ist atemberaubend, auch wenn die Vegetation noch nicht so weit fortgeschritten ist, und ein paar Schneeflocken daran erinnern, dass es hier noch nicht lange Frühling ist. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Unsere Reiseleiterin Ewa Galambos kennt eine Lokalität wo es exzellente Königskrabben gibt, die ultimative Spezialität in Ushuaia.

EINMAL IM LEBEN…

Am Abend schiffen wir auf unserem Traumschiff Stella Australis ein. Unser Traum wird schon beim Auslaufen aus dem Hafen von Ushuaia wahr. Wir erleben einen Sonnenuntergang der Extraklasse! Am nächsten Morgen geht es früh los. Schon um 7 Uhr ist der Besuch von Kap Hoorn geplant. Wir haben Glück! Es windet zwar kräftig, aber die Anlandung mit den Zodiac-Schlauchbooten glückt, und so gehen Lebensträume in Erfüllung: Einmal im Leben das sagenumwobene Kap Hoorn besuchen! Das Glück geht weiter: Am Vortag wurde das Denkmal auf Kap Hoorn repariert, und so ist auch dieses Fotosujet wieder für uns bereit, Im vergangenen Frühjahr tobte ein Sturm mit solcher Wucht, dass die alte Metallkonstruktion zerbrach. Nach einem Besuch beim einsamen Leuchtturmwärter geht unsere Reise wieder Richtung Norden.

MEINE LIEBLINGSBUCHT

Am späten Nachmittag erreichen wir Wulaia Bay. Wieso Lieblingsbucht? Wo sonst wandert man durch Buchenwälder mit Blick auf nahe Gletscher? Unsere Führerin bringt uns die verschiedenen Buchenarten näher, dazu die Geschichte der Ureinwohner, der Yamanas. Nach der Wanderung gibt es ein Überraschungsgetränk. Was? Nein, das verrate ich nicht! Sind Sie im Februar oder im Oktober dabei und Sie geniessen den feinen Drink vor einer eindrücklichen Naturkulisse.

HÖHEPUNKT AGUILAR-GLETSCHER

Unsere Schifffahrt geht weiter durch den Beagle-Kanal zum Agostini-Fjord und dort zum Aguilar-Gletscher. Hier verwöhnt uns Petrus mit einem wolkenlosen Himmel und T-Shirt-Wetter. Da kommt jeder Fotoapparat ins Schwitzen! Wir wandern auf den flachen Moränen zum Gletscher. Obwohl hier der Winter kaum zu Ende ist, erleben wir schon spektakuläre Eisabbrüche. Am nächsten Morgen erreichen wir die Insel Magdalenas, wo wir eine Magellan-Pinguin-Kolonie besuchen. Die Pinguine sind an diesem Morgen nicht sehr aktiv, dafür hat es umso mehr Möven und auch ein paar Seehunde sind ganz aus der Nähe zu bewundern. Am Mittag geht unsere Schiffstour im chilenischen Punta Arenas zu Ende. Wir machen eine kurze Stadtrundfahrt und geniessen das Mittagessen in einem In-Restaurant.

TORRES DEL PAINE

Am Nachmittag lernen wir einmal mehr die riesigen Dimensionen Südamerikas kennen. Nach einer gut dreistündigen Busfahrt erreichen wir Puerto Natales. Nach einem weiteren meteorologischen Vortag gehen wir auf Stadtentdeckung. Am kommenden Morgen müssen wir schon früh los. Insgesamt legen wir heute über 400 Kilometer mit dem Bus zurück. Ziel ist der Nationalpark Torres del Paine, der uns mit seiner Gebirgswelt verzaubert. Atemberaubend ist der Ausblick auf den Gray-Gletscher. Am späten Nachmittag überqueren wir wieder die Grenze nach Argentinien und erreichen gegen 9 Uhr abends El Calafate.

ZURÜCK NACH USHUAIA

Am kommenden Morgen heisst es sich von der Gruppe zu verabschieden. Meine Gäste fahren heute zum Fitzroy, während ich am Mittag einen Flug zurück nach Ushuaia habe. Gefühlt ist es ein Katzensprung, und so bin ich doch überrascht, als ich im Flughafen die Distanzangabe nach Ushuaia sehe: Es sind fast 1000 Kilometer! In Ushuaia habe ich meinen Bürotag um meine Vorträge wieder à jour zu bringen und die ganze Korrespondenz zu erledigen.

AUF DIE ZWEITE RUNDE

Am nächsten Mittag trifft die zweite Reisegruppe in Ushuaia ein. Beim Besuch im Nationalpark Tierra del Fuego haben wir dieses Mal Wetterglück. Danach geht es aber windig weiter.

STURM AM AGUILAR-GLETSCHER

Am Mittwochabend legt die Stella Australis in Ushuaia wieder ab. Dieses Mal ist die Abfahrt nur halb so spektakulär. Dafür geht es am Kap Hoorn so richtig zur Sachen. Just als wir auf dem Zodiac-Schlauchboot sind, geht ein kräftiger Schneeschauer nieder. Weil aber die Windrichtung stimmt, können wir bei fast windstillen Verhältnissen anlanden. Unser Besuch am Kap Hoorn steht wettermässig unter dem Begriff stark wechselhaft. Auf Schauer folgen wieder sonnige Phasen. Am Nachmittag erreichen wir erneut Wulaia Bai. Richtig Wetterpech haben wir aber am nächsten Tag im Agostini Fjord. Es hat Sturmböen von mehr als 100 Kilometer pro Stunde, so dass eine Ausschiffung mit Zodiacs nicht in Frage kommt. Ein harter Kontrast zur Vorwoche als noch T-Shirt-Wetter herrschte. Das Ersatzprogramm ist aber auch nicht von schlechten Eltern. Der Kapitän fährt noch weiter in den Agostini-Fjord hinein, wo sich Gletscher an Gletscher reiht, und so werden wir vom Schiff aus ebenfalls mit spektakulären Bildern entschädigt.

WETTERWENDE IN PUERTO NATALES

Auch der Besuch der Magdalena Insel steht unter einem windigen Stern. Immerhin ist ein Ausstieg wieder möglich. Im Laufe des Tages wird das Wetter aber immer freundlicher, und am Abend erleben wir vom Hotel aus, fantastische Föhnfische, Altocumuli lenticularis. Am Tag darauf geht es bei meist sonnigem Wetter wieder in den Torres del Paine Nationalpark. Da kommt die ganze Farbenpracht des Nationalparkes zum Tragen. Wir sind restlos begeistert.

SPEKTAKEL HAT EINEN NAMEN: FITZROY!

Was wir nicht wissen können: Torres del Paine war nur ein fader Abklatsch von dem was uns am Tag darauf erwarten würde. Bei wolkenlosem Himmel machen wir von El Calafate den Ausflug nach El Chaltén an den Fuss des Fitzroys. Bei idealem Wanderwetter machen die meisten Gruppenmitglieder die rund 3 stündige Wanderung zum Fitzroy mit. Es stimmt alles: Es ist angenehm warm, aber nicht heiss, der Himmel stahlblau und die Szenerie einmalig. Am Nachmittag fahren wir mit einem Ausflugsschiff zum Viedma-Gletscher. Die Bilder sind beunruhigend. Der Gletscher ist seit meinem letzten Besuch im Frühling nochmals geschmolzen, obwohl in der Zwischenzeit hier in Patagonien Winter war.

ZUM ABSCHLUSS PERITO MORENO

Am nächsten Tag besuchen wir den Gletscher Perito Moreno, den spektakulären Gletscher, der alle paar Minuten einen Eisabbruch produziert. Die einzige, aber grosse Herausforderung ist, die Eisabbrüche vernünftig auf ein Bild zu bringen. Am Mittag heisst es von der Gruppe und ihrem Leiter Werner Eggimann Abschied zu nehmen. Die Gruppe fliegt nach Bariloche weiter, für mich heisst es noch einen Tag in El Calafate warten, da mein Flug erst am Folgetag geht. Über Buenos Aires und Madrid erreiche ich am 5. November wieder die Schweiz. Nach 20 Reisetagen freue ich mich auf meinen Lieben. Die Heimreise fällt mir einfach, denn bereits am 20. Februar geht es wieder los, und auch die übernächste Reise steht schon fest. Mitte Oktober ruft Patagonien erneut. Diesem Ruf kann ich nicht mehr widerstehen – und Sie????

MEHR SEHEN, ANDERS ERLEBEN –
PATAGONIEN & FEUERLAND

Nächste buchbare Reise mit Felix Blumer nach Patagonien & Feuerland: Oktober 2016
Fotoalben von Felix Blumer aus Patagonien & Feuerland.
Weitere Reisen mit Ulrich Achermann.