30. Mai 2014 von Helena Malamis
ERST ZAGHAFT, DANN HERZLICH – IRANS LÄCHELN
„Hello hello hello!“ ruft man uns im Iran immer wieder zu. Die Kleinen trauen sich am schnellsten, schauen uns neugierig an, kichern und lachen. Junge Menschen erblicken uns mit erstaunten Augen, beraten sich kurz. Und auch Ältere kramen dann ihre Englisch-Brocken hervor, um uns zu fragen: „Where from? Country?“ Und einstimmig bekommen wir von allen zu hören: „Welcome to Iran!“
Eine Woche befinden wir uns nun in diesem Land, dessen Beschreibung den Ausdruck unzähliger Eindrücke und Gefühle erfordert. Keiner der allfälligen Vorbehalte, mit denen der eine oder andere unter uns angereist ist, blieb aufrecht. Im Gegenteil – jeder Tag ist erfüllt mit spontanen Gesten, freundlichem Winken und Verständigung durch Lachen. Wir lernen ein Volk kennen, das stolz auf seine Jahrtausende alte Geschichte ist. Und unter den bekannten politischen Bedingungen im eigenen Alltag und auf internationaler Ebene zu überleben versucht.
Tiefere Einblicke in die Lage des Landes ermöglicht uns unser Fachreferent Michael Wrase, der nicht nur als engagierter Begleiter unsere Gruppe mit seinen Hintergrundinformationen aus jahrzehntelanger Berichterstattung speist. Sondern den Iran auch in sein Herz geschlossen hat und die Sachverhalte treffend aus der einleuchtenden Sichtweise der Iraner formuliert, wie wir es – dann zurück in der Schweiz – wohl umso schmerzlicher vermissen werden.
Begonnen hat unsere Reise zur Entdeckung des Irans mit einem umwerfenden Auftakt: das Imam Reza-Heiligtum, ein Moscheen-Distrikt im Zentrum der nordöstlichen Stadt Mashad und heiligster Pilgerort des gesamten Landes. Erstaunlich leicht bewegen wir uns als einzige Westler – die Frauen etwas umständlicher aufgrund des ungewohnten Tschadors – unter den Einheimischen. Unzählige Male werden wir willkommen geheissen – ein Mann sagt uns ganz klar: „I am happy you visit my country.“
Seit jenem Tag, scheint es, sind bereits Wochen vergangen. Das Zeitgefühl ist prall gefüllt mit Eindrücken von fotogenen Zitadellen, wahrlich zauberhaften Gärten mitten in der Wüstenlandschaft – und unzählige, immer wieder aufs Neue betörende türkisfarbene und blaue Ornamente der iranischen Moscheen. Persepolis zu beschreiben, dafür reicht ein einzelner Satz definitiv nicht aus! Ehrfürchtig betrachten wir mythische Gestalten und die einst grossen persischen Herrscher, in Stein gemeisselt und zum Greifen nah.
Shiraz mit seinen wunderschönen üppigen Gartenanlagen ist ebenfalls schon Vergangenheit. Momentan ruhen wir in Yazd, wo wir auf einen zoroastrischen Turm des Schweigens gestiegen sind und anschliessend mit einem Vertreter dieser uralten Glaubensgemeinde ein interessantes Gespräch führen konnten.
Zum Glück bleiben uns noch ein paar Tage. Und ja, auch wir sind froh, diese Reise angetreten zu haben.
MEHR SEHEN, ANDERS ERLEBEN – IRAN
Weitere cotravel Iran-Reisen: im November 2014 und Mai 2015.
Reisebericht vom cotravel Fachreferenten Michael Wrase.
Mehr Eindrücke in unserer Iran-Bildergalerie auf Facebook und auf Youtube.