20. November 2013 von Henning Rahn
GUTWILLIGES SCHMUNZELN ERLAUBT
Viel wird über Japan berichtet, meist steht dabei ein Fragezeichen im Raum über gewisse kulturelle Eigenheiten. Sicherlich kommt uns so manches eigenartig vor. Auf den ersten Blick nimmt man eine westlich wirkende Nation wahr. Der zweite Blick enthüllt jedoch ziemlich schnell kleinere, lustige, oft aber auch immense Unterschiede zu unserer „alten“ Welt. Die Begeisterung für neue Technologien sowie deren Akzeptanz als Teil des Lebens ist enorm. Über Werte, Verhaltensweisen oder Schönheitsideale lachen wir belustigt oder schütteln entsetzt den Kopf. Auch so mancher Hollywood-Film macht es sich ein Leichtes und stützt seinen Unterhaltungswert auf die ach so amüsanten Klischees. Unsere cotravel Gruppe hat das Land der untergehenden Sonne – um nicht noch mehr Stereotypen zu nennen – selbst besucht und dabei auch auf gastronomischer Ebene viel Andersartiges gesichtet. Hier ein Erklärungsversuch:
Zum Beispiel diese Waffeln. Schokolade verkauft sich doch von selbst. „Bitte“ – ein verzweifelter Marketingaufruf von Seiten eines einfallslosen Produzenten? Bildsprache ist ein essentieller Bestandteil der japanischen Kultur. Die verwendeten chinesischen Kanji-Zeichen sind in sich symbolhafte Darstellungen. Mangas – die viel verschrienen Comics in Japan – haben ihre Wurzeln in Holzdrucken des 12. Jahrhunderts. Zeichnungen und Illustrationen sind allgegenwärtig, in Kinderbüchern genauso wie auf Vitamindrinks für ältere Herren. So trifft man oft auch auf zweckentfremdete Worte oder Sätze in einer Fremdsprache, z.B. eben auf Verpackungen. Ausgewählt rein aufgrund ihrer bildlichen Ästhetik.
Leichte Verwirrtheit setzt ein – wurde hier eine neue Tageszeit erfunden? Welch geheimnisvoller Grund mag hinter der Verwendung von 27:00 anstelle von…Moment…03:00 stecken? Eigentlich dient diese Schreibweise dem besseren Verständnis. Es wird klar: Man spricht immer noch vom selben Tag, dessen Dauer sich einfach in die frühen Morgenstunden hineinzieht. Gar nicht so unlogisch.
Japan ist das Land der Automaten! An jeder Strassenecke findet man sie – für Getränke, Süssigkeiten bis hin zu warmen Speisen (es gäbe noch ausgefallenere Automatenartikel, das lassen wir hier aber an der Stelle sein…). Pommes Frittes aus dem Automaten, kann das gut sein? Warum überhaupt? Weil Technik allgegenwärtig ist. Und die Lebensrhythmen gerade in Grossstädten unglaublich schnell sind. Stundenlange Pendelfahrten in Aussenbezirke, oft schon zu überhaupt später Stunde angetreten, verkürzen die Zeit zu Hause. Im Stehen schlafende Businessmänner sind in den Zügen keine Seltenheit. Folgender sehr unterhaltsamer Clip stellt weitere Esswaren aus Japans Automaten vor – wobei manchmal mehr Menschlichkeit dahinter steckt, als man erst vermuten mag: www.prosieben.ch/tv/galileo/videos/top-verrueckteste-asia-automaten-clip.
Natürlich möchten wir hiermit zum Schluss noch anfügen: Unsere Gäste mussten nicht die (wahrscheinlich etwas labbrigen) Hot Dogs aus dem Automaten essen. Zumindest nicht zu unseren organisierten Dinnern. Sondern kamen – wie das Bild aus einem Ryokan, den traditionellen Herbergen, zeigt – in den Genuss der vielseitigen kulinarischen Highlights, die in ihrer Ästhetik, Symbolkraft und Philosophie in Japan einzigartig sind.
MEHR SEHEN, ANDERS ERLEBEN: JAPAN
Reisen Sie im Oktober 2014 mit cotravel nach Japan.