Erlebnisberichte

ZUM JAHRESWECHSEL: Farben, Gerüche, Geschmäcker und Töne

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17. Januar 2017 von Manfred Rist

WORAUF ES ANKOMMT

Zum Jahreswechsel bleiben mir die Erinnerung einer Reiseteilnehmerin und Tagblatt-Kundin in den Ohren: «Diese Sinnlichkeit überall, diese Farben, Gerüche, Geschmäcker und Töne». Mit diesen Worten fasste Jeanette Mitte November sichtlich bewegt ihre Eindrücke unserer Reise aus Burma und Thailand zusammen.

Dass Reisende ihre Sinneswahrnehmungen so tief erfassen und zum Ausdruck bringen, ist nicht alltäglich. Intensives Wahrnehmen erfordert Aufnahmebereitschaft, Ruhe und Zeit. Doch wo gibt es das noch, diese fruchtbare Kombination von Gelassenheit und Konzentration.

Im Alltag zu Hause und im Büro, wo wir uns in der Regel von einem Termin zum andern hangeln, ist das kaum möglich. In der Parallelwelt der Apps, Social Media, Omnipräsenz im Netz und Global News tauchen solche Gefühle erst recht kaum noch auf. Liegt darin der Sinn der Pause, der Auszeit, von Luftveränderung und Ferien?

Erst die Distanz und das Durchatmen führt uns doch vor Augen, welche irrwitzigen Beschleunigungen wir uns zumuten. Am schönsten fand Jeanette denn auch die beschauliche mehrstündige Fahrt auf dem Inle-See. Die anderen Teilnehmer übrigens auch.

«Thank You for Being Late». So betitelt Thomas Friedmann sein kürzlich erschienenes neues Werk. Er meint damit Verspätungen von Gesprächspartnern, was willkommene Gelegenheiten zum Innehalten und Nachdenken gibt. Oft seien das die kreativsten Minuten.

Das Tempo der Arbeitswelt, der Umwelt und die Kadenz der Veränderungen können wir nicht aufhalten. Den Rhythmus des eigenen Lebens schon eher. Dazu gehören die Pausen, das Abschalten und Ausschalten – oder einfach Rückbesinnungen auf Wesentliches.

 

MEHR SEHEN, ANDERS ERLEBEN – MANFRED RIST

Künftige Reisen mit Manfred Rist.