Termin: | 20.10. - 26.10.2018 |
Fachbegleitung: | Michael Widmer |
Reiseleitung: | Noch nicht bestimmt |
Max. Teilnehmerzahl: | 25 |
Preis pro Person Doppelzimmer: | CHF 3250.- |
Einzelzimmerzuschlag | CHF 580.- |
Thessaloniki, Naoussa, Drama, Kavala, Xanthi und Athos. Abseits der gängigen Inselsujets, für die das beliebte Ferienland bekannt ist, lernen Sie ein anderes Griechenland kennen. Bodenständig, geschichtserprobt, mit eigenem Charakter und nah an seinen geografischen Nachbarn. Alte slawische Dorfnamen, osmanische Kuppelgebäude und ein fast ausgelöschtes sephardisches Kapitel erinnern an die Heterogenität des Nordens. Sie erhalten Einblicke in wohl vergangene Epochen des noch jungen Nationalstaates, die hier aber noch präsenter im Leben der Menschen und Teil ihres Bewusstseins sind.
Stolz führt man den Stadtnamen Thessalonikis auf die Halbschwester Alexander des Grossen zurück. Im Volksmund hiess sie aber auch Selanik, Salonika und Solun – die zahlreichen Namen der nordgriechischen Hauptstadt stehen beispielhaft für die bewegte, multikulturelle Geschichte des gesamten Nordens. Als Prosfygomàna, Mutter der Flüchtlinge, in unzähligen Rempetiko-Liedern besungen, erzählt diese Bezeichnung von auf der Landkarte beschlossenen Entwurzelungen von Menschen, die hier wieder Fuss zu fassen versuchten. Nebst wundervoll osmanisch angehauchten Stadtkernen, Legenden über hier geborene Herrscher und einem heute fast nicht mehr sichtbaren jüdischen Erbe stossen Sie auch auf Meilensteine der christlichen und insbesondere orthodoxen Kirchengeschichte. Freuen Sie sich auf einen authentischen Einblick in ein ganz eigen verzauberndes Griechenland.
Tag 1: Zürich – Thessaloniki
Unser Direktflug mit SWISS bringt uns am Abend in die Hauptstadt des griechischen Nordens. Ein anderes, weniger bekanntes Griechenland erwartet uns! Mit ersten Eindrücken der beleuchteten Strassenzeilen und des Stadtzentrums begeben wir uns zu unserem Hotel. Willkommen – kalòs orìsate!
Tag 2: Thessaloniki – Vergina – Naoussa – Loutraki – Thessaloniki
Wir fahren durch die fruchtbare Ebene westlich von Thessaloniki und erreichen eine der aussergewöhnlisten archäologischen Stätten Griechenlands: die Königsgräber von Vergina. Tief unter der Erde tauchen wir buchstäblich ein in die glorreiche Vergangenheit und bestaunen unglaubliche Schätze der Dynastie von Alexander dem Grossen. Entlang der Weinstrasse von Naoussa geht es ins gleichnamige Winzerstädtchen, wo uns Kostis in seiner Winzerei erwartet. In den alten Gemäuern degustieren wir edle Tropfen aus der Region und geniessen typisch griechische Küche zu Mittag. Im kleinen Kurort von Loutraki, gängig als Loutra Pozar bekannt, befinden wir uns unmittelbar an der Grenze zu FYROM, besser bekannt als Mazedonien. Hier geniessen wir die Stille der unberührten Natur und wer mag, kann ein Bad in den heis-sen Quellen unter den grossen Platanen geniessen oder dem Fluss entlang spazieren. Warum die Verwendung vom Namen "Mazedonien" für den nördlichen Nachbarn hier in Makedonia wie auch im Rest des Landes von Verwirrtheit bis Kopfschütteln auslöst, werden wir hier vielleicht etwas besser verstehen. Den Tag runden wir mit einem Rembetiko-Konzert ab – und finden somit zu den musikalischen Wurzeln der Vertreibung aus Kleinasien zurück, mit den Liedern grosser Namen wie Tsitsanis, Vamvakaris, Eskenazy und Bellou.
Tag 3: Thessaloniki
An der alten römischen Verbindungsstrasse „Via Egnatia“ gelegen, war Thessaloniki immer ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen zwischen Orient und Okzident. Auf unserem Rundgang der besonderen Art werden wir die multikulturelle Stadtgeschichte würdigen. Nach einem morgendlichen Besuch des grossen orientalischen Marktes begeben wir uns auf die Spuren des „Jerusalems des Balkans“. In der Yad Lezikaron Synagoge und im Jüdischen Museum erfahren wir von der einst starken Präsenz der jüdischen Gemeinschaft und ihrem Niedergang während des Zweiten Weltkriegs. Ein Treffen mit einem Mitglied einer der letzten grossen jüdischen Familien Thessalonikis, ermöglicht uns einen ganz persönlichen Einblick in eine Facette der Geschichte des Balkans. Nach etwas Freizeit im ehemals jüdischen Hafenviertel Ladadika, heute ein pulsierendes Gastroviertel, spazieren wir entlang der Uferpromenade zu Weissem Turm, Galeriusbogen und Rotonda – berühmten Wahrzeichen der Stadt. Mit dem Linienbus fahren wir in die Ano Poli und lassen uns vom osmanischen Charme der hoch gelegenen Altstadt und herrlichen Ausblicken über die vorgelagerte Bucht verzaubern. Mit etwas Glück sehen wir den majestätischen Berg Olymp am Horizont. Abendessen in einer typischen thessalonikiotischen Taverne.
Tag 4: Thessaloniki – Drama – Philippi – Kavala
Mit dem Frühzug fahren wir auf der alten Orient-Express-Strecke gegen Osten nach Drama. Unberührte Landschaften ziehen an den Zugfenstern vorbei. In einer Kaffeerösterei erfahren wir vom Wandel des einst türkischen Kaffees auf dem gesamten Balkan zu seinen regionalen Namensvettern. Anschliessend entdecken wir unter fachkundiger Führung die Ruinen des UNESCO-klassierten Philippi. Hier wurde durch Apostel Paulus auch die erste Frau zur Christin getauft. Im Schatten der Taufkirche bei einem leichten Picnic lassen wir die Kraft dieses Ortes auf uns wirken. Eine Fahrt zurück zur Küste bringt uns nach Kavala. Ein Spaziergang durch die osmanische Altstadt versetzt uns in eine orientalische Welt – auch beim exklusiven Besuch des edlen Imaret Hotels: Das Gebäude wurde als Schule vom osmanischen Gouverneur Ägyptens Mehmed Ali Pasha erbaut, danach verkam es zum osmanischen Armenhaus, wurde Auffangstätte kleinasiatischer Flüchtliche aus Smyrna und letztlich von der Tabakhandel-Familie Missirian renoviert. Die bescheidenen Anfänge des Mehmed Ali Pasha, werden uns beim Besuch seines Geburtshauses bewusst. Im Abendlicht versinkt derweil gegenüber von Kavala die Insel Thassos, die „grüne Perle der Ägäis“.
Tag 5: Kavala – Xanthi – Myki – Kavala
Mit einem Spaziergang durch die wahrlich schmucke Altstadt von Xanthi und einem Besuch des Folkloremuseums beginnt unser heutiger Tag. Immer mehr Facetten ge-winnt das Mosaik an Kulturen, welches diesen abgelegenen Teil des Nordens be-zeichnet. Besonderes Augenmerk richten wir dabei auf eine ganz spezielle Ethnie – die Pomaken, deren Stammesgeschichte nicht eindeutig festgelegt ist. Bei der Fahrt ins Pomakendorf Myki erzählt uns ein Angehöriger der Gemeinschaft, wie jede Nation ihres Verbreitungsgebietes der Region ihre Abstammung mit der eigenen Geschichte in Verbindung bringen will. Den letzten Abend im noch immer Orient angehauchten Nordosten Griechenlands verbringen wir bei Ahmad, einem hier eingewanderten Syrer. Er ist ein fantastischer Koch levantinischer Spezialitäten.
Tag 6: Kavala – Ouranoupoli
Zum Schluss unserer Entdeckungsreise fahren wir entlang der Küste wieder westwärts nach Chalkidiki. Zu Anfang des "dritten Fingers" der als Ferienparadies bekannten Halbinsel liegt Ouranoupoli, die Himmelsstadt – in der Antike vom eigenwilligen Alexarchos gegründet, der sich für den Sonnengott Helios hielt. Später wurde ihr Hafen wichtigster Knotenpunkt zur Nahrungsmittelbelieferung des unmittelbar angrenzenden Berg Athos, dem berühmten orthodoxen Kirchenstaat. Mit über 20 Klöstern bildet Athos eine autonome Region im griechischen Staat, fällt aber spirituell unter die Souveränität des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel. Auf einer gemütlichen, dreistündigen Schifffahrt um die Küstenlinie des Athos können wir die mittelalterlichen, burgähnlichen Klosteranlagen vom Meer aus bestaunen. Am Nachmittag haben wir Zeit, die Stille des kleinen Örtchens Ouranoupoli zu geniessen oder bei einem längeren Spaziergang zu den Ruinen des Klosters Zygos diese erlebnisreiche Reise ausklingen zu lassen. Unser Abschlussabendessen in einem Fischrestaurant rundet den Tag ab.
Tag 7: Ouranoupoli – Agios Prodromos – Thessaloniki – Zürich
Erst am späteren Vormittag machen wir uns gelassen auf den Weg zum Flughafen. Unterwegs halten wir im Dörfchen Agios Prodromos, wo heute besonders viel los ist. Wir finden uns umgeben von Einheimischen – denn heute feiert nicht nur das nahe gelegene Thessaloniki mit Agios Dimitrios seinen Stadtheiligen, sondern das ganze Land einen der bedeutendsten Heiligen der orthodoxen Kirche. Später begeben wir uns zum Flughafen von Thessaloniki und landen am späteren Nachmittag in Zürich.
Die 7-tägige Reise kostet CHF 3‘250.-.
Inbegriffen: internationale Flüge mit Swiss in der Economy-Klasse (inkl. Flugtaxen von CHF 103.-, Stand Mai 2018), alle Transfers, Hotelunterkünfte auf der Basis Doppelzimmer, Frühstück und eine weitere Mahlzeit pro Tag, Trinkgelder für lokale Leistungsträger, alle Eintritte und Gebühren, Audiosystem auf den Rundgängen, ausführliche Reisedokumentation, Begleitung durch den Kulturreiseleiter Michael Widmer.
Nicht inbegriffen: allfällige Impfungen, Getränke, Versicherungen, persönliche Auslagen. Zuschlag Doppelzimmer zur Alleinbenutzung CHF 580.-.
Programmänderungen vorbehalten.
Zahlungen per Kreditkarte sind bei unseren Reisen nicht möglich.
Plätze in der Business-Klasse auf Anfrage.
CULTIMO-Reisen
Darf es ein wenig spezieller sein? Ein kulturelles Sahnehäubchen zum Urlaub? Architektonische Städtetouren, kulinarische Genusstrips, musikalische Reisekompositionen, philosophische Sinnsuchen oder kulturelle Pilgerreisen. CULTIMO nach eigenem Gusto.
Anforderungsprofil
Diese SRF Kulturclubreise hebt sich von normalen Rundreisen ab und richtet sich an ein kulturell interessiertes Publikum jeden Alters. Für die Führungen ist eine gewisse „Standfestigkeit“ von Vorteil, da man täglich ein paar Stunden auf den Beinen ist.
Klima
In Griechenland herrscht ein mediterranes Klima. Im Nordosten des Landes ist es dank des Mittelmeeres auch im Oktober immer noch angenehm warm mit Temperaturen zwischen 19-22° C. Nachts können diese bis auf 10° C senken. Das Wetter ist in der Regel trocken, jedoch muss auch mit Niederschlägen gerechnet werden.
Einreise
Für die Einreise nach Griechenland genügt eine gültige Identitätskarte oder Pass.
Transport/Unterkunft/Mahlzeiten
Die Flüge von Zürich nach Thessaloniki und zurück sind bei Swiss gebucht. Die Flugdauer beträgt auf der Hinreise 2h15 und retour 2h25. Die Rundreise legen Sie im komfortablen Reisebus zurück. Von Thessaloniki nach Drama fahren Sie im Linienzug auf der ehemalige Orient-Express Strecke und eine Bootstour führt Sie rund um den Berg Athos. Die Übernachtungen sind in guten 4-5*-Hotels vorgesehen. Neben dem Frühstück ist täglich entweder ein Mittag- oder ein Abendessen im Preis eingerechnet.
Versicherung
Eine Annullierungskostenversicherung, die bis zur Abreise gilt, ist ratsam. Wir empfehlen den Abschluss der Jahresversicherung „Secure Trip“ der Allianz Global Assistance (ehemals ELVIA): CHF 124.- pro Person (CHF 25‘000.- Annullierungskosten gedeckt) oder CHF 199.- pro Familie oder für 2 Personen in Wohngemeinschaft lebend (CHF 50‘000.- Annullierungskosten gedeckt). Sie tritt ab dem Datum in Kraft, ab welchem definitiv feststeht, dass die Reise stattfindet und schützt während 12 Monaten auf Reisen (u.a. Rückreisekosten im Notfall aus dem Ausland). Gerne stellen wir für Sie eine Versicherung aus. Bitte bestellen Sie diese bei der Anmeldung (siehe Anmeldeformular). Sollten Sie Interesse an weiteren Versicherungsoptionen haben, kontaktieren Sie uns bitte.
CO2-Kompensation
Der CO2-Ausstoss von Flügen ist schon seit einiger Zeit ein wichtiges Thema. Um die Umweltbelastung eines Fluges auf anderen Gebieten wieder auszugleichen, wurde die CO2-Kompensation geschaffen. Wir lassen es Ihnen frei zu entscheiden, ob Sie den CO2-Ausstoss durch eine Zahlung kompensieren wollen oder nicht.
Myclimate (www.myclimate.ch) bietet Ihnen folgende Möglichkeit:
Kompensation mit Portfolio myclimate Gold Standard. Kosten: CHF 16.- (Stand Mai 2018, kann bis zur Abreise geringfügig variieren)
Portfolio myclimate Gold Standard: Ihr Beitrag zum Klimaschutz fliesst in die Klimaschutzprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern. Alle Projekte reduzieren Emissionen, indem klimabelastende, fossile Energiequellen durch erneuerbare Energie ersetzt oder energieeffiziente Technologien gefördert werden. So wird beispielsweise die lokale Produktion, die Verteilung und Anwendung von Solarkochern und effizienten Kochern im Südwesten Madagaskars unterstützt.
Einzelreisende
In der Regel sind ca. ein Drittel aller Teilnehmer Einzelreisende. Der Arrangementpreis beinhaltet die Übernachtungen in Doppelzimmern. Der Zuschlag für ein Doppelzimmer zur Alleinbenutzung beträgt CHF 580.-.
Teilnehmer
Maximal können 25 Gäste an dieser Reise teilnehmen. Die Mindestteilnehmerzahl liegt bei 15 Personen. Kurz vor Abreise erhält jeder Gast eine Adressliste der Mitreisenden. Wer auf dieser Liste nicht erscheinen möchte, teilt uns dies bitte schriftlich zusammen mit der Anmeldung mit.