Termin: | 12.11. - 03.12.2019 |
Fachbegleitung: | Urs Morf, Daniel Keller |
Reiseleitung: | Noch nicht bestimmt |
Max. Teilnehmerzahl: | 25 |
Preis pro Person Doppelzimmer: | CHF 9950.- |
Einzelzimmerzuschlag | CHF 1590.- |
Karawanen lassen meist an Kamele, Gewürze oder wertvolle Seidenstoffe denken – jedoch Teeziegel? Die Chamadao, chinesisch für „Tea-Horse-Road“, diente um 1900 als Handelsarterie, über die Salz und Pferde aus Tibet nach Südchina transportiert wurden – im Tausch gegen den wertvollen Phu-Erh-Tee.
Viele der Nebenabschnitte waren so beschwerlich, dass menschliche Schultern die zu festen Paketen gebundenen Teeportionen als 100 Kilo-Last tragen
mussten. Über die Route nach Vietnam gelangte das sogenannte Grüne Gold
schliesslich auch nach Europa. Auf dieser Reise von Kunming bis Hanoi rollen Sie die Geschichte der Teeherkunft auf. Mit Historikern, auf Plantagen – aber auch in traditionellen Teezeremonien oder bei einer Teerunde mit Einheimischen. Zusammen mit Urs Morf, ehemaliger Korrespondent und Kenner der Region, begegnen Sie in den unterschiedlichen Regionen zahlreiche Volksgruppen. In Shangri-La, im Grenzgebiet zu Tibet, spüren Sie die kulturelle Nähe – und behandeln zusammen mit Ihrem Fachreferenten unter anderem die Minoritätenfrage. Auf abgelegenen Pfaden entdecken Sie Nordvietnam und im pulsierenden Hanoi erfahren Sie vom Schweizer Geschäftsmann Daniel Keller mehr über die Landeswirtschaft, bevor das Erlebnis seinen Ausklang bei einer zweitägigen Kreuzfahrt in der Halong-Bucht findet.
Tag 1: Zürich – Bangkok
Nachmittagsflug mit Thai Airways in Richtung Bangkok, wo wir aufgrund der Zeitverschiebung in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages landen.
Tag 2: Bangkok – Kunming
Kurzer Zwischenstopp in Thailand und Weiterflug in die Hauptstadt der Provinz Yunnan in der Volksrepublik China, wo wir kurz nach 14:00 Uhr ankommen. Das milde Klima und seine Pflanzenpracht haben der Partnerstadt Zürichs den Beinamen „Stadt des ewigen Frühlings“ eingebracht. Eine erste Besichtigungstour beginnt beim Cuihu Park. Zwischen zahlreichen Einheimischen, die hier Tai Chi betreiben, Karten spielen oder singen, führt ein kurzer Spaziergang zum Yuantong Tempel. Dieser vielbesuchte Pilgerort gilt als eine der bedeutendsten buddhistischen Stätten der Region. Die prächtig verzierten Holzdecken und farbigen Wandmalereien laden zum Staunen ein. Beim gemeinsamen Willkommensdinner stossen wir zusammen mit Urs Morf auf die kommenden Tage der Spurensuche der legendären Tee- und Pferderoute an! Zwei Übernachtungen im 5*-Hotel.
Tag 3: Kunming – Shilin – Kunming
In Shilin erwartet uns ein beeindruckendes Kunstwerk der Natur: Der bizarre Steinwald mit seinen verschlungenen Pfaden, Teichen und Aussichtsplattformen diente schon als Kulisse für viele Filme. Die zum Teil 30 m hohen Kalksteinskulpturen lassen der Fantasie freien Raum zur Interpretation – man sieht „Rhinozerosse, die den Mond anstarren“ und andere skurrile Formen… Zurück in Kunming kommen wir ein erstes Mal mit dem Leitthema der Reise in Kontakt und lassen uns von einem Meister bei einer Teezeremonie vom Geschmack des grünen Goldes verführen. Der Teegenuss wird richtiggehend zelebriert. Derweil erläutert Urs Morf, wie der Teehandel zu Wohlstand führte und zum Machtinstrument der chinesischen Dynastien wurde.
Tag 4: Kunming – Lijiang
Ein kurzer Inlandflug bringt uns nach Lijiang – dank der frischen Luft, klarer Gewässer und atemberaubender Sicht auf die verschneiten Gipfel der berühmten Jade-Drachen-Berge eine der schönsten Städte Chinas an den südöstlichen Ausläufern des Himalajas. Beim Besuch der zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannten Altstadt Dayan, auch bekannt als „Venedig des Orients“, machen wir uns selber ein Bild der einstigen Zwischenstation der Händlerkarawanen, die nach Tibet weiterzogen. Beim Spaziergang über die 800 Jahre alten Pflaster der verwinkelten Gassen erläutert uns Urs Morf den Umgang der Regierung mit den 55 nationalen Minderheiten. Das Labyrinth aus Cafés, Kanälen und Werkstätten traditioneller Handwerker lädt zum Verweilen ein und den Einheimischen beim Kartenspielen zuzusehen. Später erfahren wir in Gesprächen mit einem Experten sowie einem Übermittler der Dongba-Kultur mehr über die alten Teekarawanenzeiten und die hochkomplexe und nur schwer erlernbare Dongba-Schrift mit ihren Piktogrammen, bestehend aus mehr als 2‘000 Hieroglyphen. Übernachtung in angesehenem 5*-Haus mit Spa in der Nähe der Altstadt.
Tag 5: Lijiang
Der heutige Tag bringt uns ins überschaubare Dorf Baisha, welches berühmt für seine Sammlung an religiösen Fresken ist. Beim Liuli Dian-Tempel können wir die herrlichen Wandgemälde aus der Ming-Dynastie betrachten. Nach dem gemeinsamen Mittagessen fahren wir zurück zum nördlichen Stadtrand Lijiangs in den Yuquan-Park – chinesisch für Jadequelle. Unser Spaziergang führt uns am Teich des schwarzen Drachens entlang bis zum eleganten Deyue-Pavillon, von wo aus der Anblick des nahegelegenen Jade-Drachen-Bergs – dessen schneebedeckter Gipfel sich im klaren grünen Wasser des Teichs spiegelt – bestaunt werden kann. Der Abend steht zur freien Verfügung. Wer will, verbringt diesen bei Klängen traditioneller Naxi-Musik: Die fernöstlichen Melodien aus der Song-Dynastie werden auf antiken Instrumenten gespielt und versetzen uns in vergangene Zeiten.
Tag 6: Lijiang – Shaxi – Lijiang
Was die ETH Zürich mit dem Ausflugsziel des Tages zu tun hat, erfahren wir vor Ort in Shaxi. Die frühe Abfahrt dahin lohnt sich, handelt es sich doch bei diesem abgelegenen kleinen Städtchen um eine ehemals wichtige Station der südlichen Teeroute. Nach den politischen Veränderungen innerhalb Chinas geriet der Ort jedoch in Vergessenheit – erst in jüngster Zeit wurden seine Lage und einstige Bedeutung wiederentdeckt. Mit Unterstützung aus der Schweiz fanden Restaurationsarbeiten statt – diese bestaunen wir selbst beim Gang durch die Altstadt mit ihrem Marktplatz, dem Theater, Tempelbezirk und Wohnhäusern. Eine Besonderheit sind auch die Felsenhöhlen von Shibaoshan, die wir etwas nördlich von Shaxi besichtigen. Diese buddhistische Stätte ist wohl von grosser Bedeutung, nicht aber von Besuchern überlaufen.
Tag 7: Lijiang – Shangri-La
Eine lange Fahrt durch die atemberaubende Berglandschaft wartet heute. Am Ende des Tages werden wir aber mit Sicherheit sagen können, dass es diese Region gewesen sein muss, welche der britische Schriftsteller James Hilton in seinem 1933 herausgegebenen Roman „Der letzte Horizont“ beschrieb und so den sagenumwobenen Mythos um Shangri-La erschuf. Buddhistische Klöster, schneebedeckte Berge, mächtige Flüsse, die sich ihren Weg durch spektakuläre Schluchten suchen, dichte Urwälder und glitzernde Seen. Unterwegs besuchen wir in einem Dorf dessen Primarschule, wo Kinder der Han-Chinesen und anderer Volksgruppen unterrichtet werden, um mehr über das lokale Schulsystem zu erfahren. Bevor wir im neuen Shangri-La ankommen, wartet die Tigersprung-Schlucht als weiteres Highlight, wo die Berge fast 4'000 m. ü. M. hoch ragen und eine der tiefsten Schluchten der Erde bilden. Der Sage nach soll ein Tiger auf der Flucht vor Jägern einfach über den reissenden Fluss ans andere Ufer gesprungen sein. Den Yangtse – meist als gemächlich fliessend bekannt – lernen wir hier als wilden Gebirgsfluss kennen. In Zhongdian, heutzutage besser bekannt als Shangri-La, verbringen wir die nächsten zwei Nächte in unserem renommierten Refugium Songtsam Retreat und kommen in den Genuss der Gastfreundschaft Tibets. Der traditionelle Ortsname wurde 2001 als Marketing-Coup geändert, um den Tourismus anzukurbeln – was sich auch ausbezahlt hat.
Tag 8: Shangri-La
Pudacuo wurde 2007 zum ersten Nationalpark Chinas erklärt. Bei einem Ausflug können wir hier in die volle Schönheit der Region eintauchen. Der smaragdgrüne See Bita Hai, in und um den viele bedrohte Tierarten leben, bietet Gelegenheit, sich zu entspannen und das Panorama der hohen Berge zu geniessen. Nach Lhasa ist es von hier nur ein Katzensprung, welcher aufgrund des Gebirges allerdings eine knappe Woche im Jeep bedeuten würde. Der Einfluss des nahen Tibets und seiner Religion ist jedoch überall spürbar. Zurück in Shangri-La erhalten wir beim Besuch einer tibetischen Familie und des Klosters Ganden Songtsenling einen tieferen Einblick in diese mystische Kultur. Näher kommen wir Tibet nicht, ist das Ganden Songtsenling doch nach Vorbild des Potala-Palasts in Lhasa errichtet worden und heute grösstes Lamakloster des tibetischen Buddhismus der Provinz Yunnan.
Tag 9: Shangri-La – Kunming – Jianshui
Heute fliegen wir wieder zurück nach Kunming und reisen per Bus weiter Richtung Süden ins ca. 210 km entfernte Jianshui. Unterwegs halten wir in Xingmeng, dem einzigen mongolischen Dorf in Yunnan, dessen Bewohner direkte Nachfahren der einst stationierten Soldaten Kublai Khans sind. Die Nachkommen haben sich bis heute ihre einzigartigen Bräuche beibehalten – wie zum Beispiel einen eigenen, der mongolischen Sprache verwandten, nur von den rund 5‘000 Xingmeng-Mongolen verstandenen Dialekt. In Jianshui, erwartet uns der eindrückliche Konfuzius-Tempel mit seinen lieblichen Gärten, zahlreichen Tempeln und Pavillons. Im Jahr 1285 erbaut, stellt er den zweitgrössten Tempel seiner Art Chinas dar. Beim Gespräch mit einem Experten widmen wir uns dem bedeutenden chinesischen Erzieher und Gelehrten. Wer möchte, kann ein Meisterwerk der chinesischen Gartenkunst aus der Ming-Dynastie bestaunen. Der Garten der Familie Zhu, in welchem der ehemalige Palast der wohlhabenden Familie steht – und heute unter anderem ein Museum beherbergt –, ist einen Besuch wert.
Tag 10: Jianshui – Yuanyang
Ein kleiner Abstecher führt uns zur Doppelten Drachen-Brücke, die als eine der schönsten Bogenbrücken Chinas gilt. Auch das Zhang-Dorf Tuanshan, dessen hölzerne Wohngebäude aus der Qing-Dynastie bis heute gut erhalten sind, zeigt sich als lohnenswert – das Antlitz des Dorfkerns hat sich seit dem 18. Jh. kaum verändert. Auf dem Weg weiter südlich erblicken wir zum ersten Mal die spektakulären Reisterrassen Yuanyangs, UNESCO-Welterbe und auch bekannt als „die Leitern zum Himmel“. Im Lauf von 1‘300 Jahren hat hier das Volk der Hani ein komplexes Bewässerungssystem entwickelt und die grössten Reisterrassen der Erde erschaffen. Das nachhaltige System, bestehend aus der Integration von Wasserbüffeln, Rindern, Enten, Fischen und Aalen, wird auch heute noch vom Hani-Volk angewandt und demonstriert eine aussergewöhnliche Harmonie zwischen Mensch und Umwelt, basierend auf traditionellen, sozialen und religiösen Strukturen. Ursprünglich geht es auch auf dem Markt zu: sei es um Waren zu feilschen oder die farbenprächtigen Trachten der hier lebenden Minderheiten zu bestaunen. Übernachtung in einfacher aber sauberer Unterkunft in der Ortschaft Xinjie, bester Ausgangspunkt um die umliegenden Reisterrassen zu entdecken.
Tag 11: Yuanyang
Ein frühes Aufstehen lohnt sich einmal mehr: Im Licht des Sonnenaufgangs wirken die Reisterrassen noch schöner, noch mystischer. Nicht nur für passionierte Fotografen sind die Felder, welche sich über eine Fläche von mehr als 16‘000 Hektar erstrecken, ein wahres Paradies. Weitere Fotomotive stellen die pilzförmigen Lehmhäuser der Hani dar, welche überall in den malerischen Dörfern der Region verteilt sind und abenteuerlich an den Steilhängen zu kleben scheinen. Unser lokaler Guide erklärt, welche Faktoren den Reisanbau in der Region begünstigen und wie das ausgeklügelte Bewässerungssystem funktioniert. Beim Aussichtspunkt Tiger’s Mouth können wir nochmals das Panorama geniessen. Bei einer letzten Teezeremonie auf chinesischem Boden lassen wir das bisher
Erlebte Revue passieren.
Tag 12: Yuanyang – Hekou (China) – Lao Cai (Vietnam)
Nun heisst es Abschied nehmen vom Reich der Mitte. Nach einer Fahrt 200 km weiter südlich durch liebliche Landschaften überqueren wir den Grenzübergang bei Hekou und treffen im Norden Vietnams ein, wo wir in eine neue Welt eintauchen. Lao Cai hat sich seit 1994 Dank dem wieder aufgenommenen Handel mit China vom verschlafenen Grenzposten zu einer geschäftigen Retortenstadt entwickelt. Im 4*-Hotel mit Pool und Blick zur chinesischen Grenze bleibt Zeit, sich von der langen Fahrt zu erholen.
Tag 13: Lao Cai – Bac Ha – Sapa
Heute ist Markttag! Rund 65 km von Lao Cai entfernt befindet sich der in einem Talkessel gelegene Ort Bac Ha, wo sonntags jeweils der grosse Markt stattfindet. Dort versammeln sich die farbenfreudigen Flower Hmong sowie weitere Ethnien wie Tay, Nung, Black Dao und Giay zum wöchentlichen Handeln. Auf dem authentischen Markt geht es bunt und lebhaft zu. Kühe, Pferde, Ziegen und Hühner wechseln ihre Besitzer und die Frauen der Region feilschen um Gewürze, wunderschöne Stoffe und Taschen. Wer möchte, kann sich in das bunte Treiben stürzen und selbst das eine oder andere Andenken erbeuten. Eine leichte Wanderung führt uns ins Dorf Trung Do mit seinen typischen Häusern der Tay. Zurück nach Lao Cai gelangen wir auf der kurvenreichen Strasse, welche sich gegen Westen den steilen, terrassierten Hängen der Hoang Lien Son-Gebirgskette entlang windet. In Sapa Town – Kleinstadt mit 38‘000 Einwohnern und „Mountain Resort“ zugleich – geniessen wir bei guten Wetterverhältnissen die Aussicht auf den spektakulären Gipfel des Fan Si Pans, mit seinen 3‘143 m.ü.M. der höchste Berg Vietnams. Anschliessend können wir die Vorzüge unseres schön gelegenen Hotels nutzen und die bisherigen Erlebnisse in Ruhe Revue passieren lassen.
Tag 14: Sapa – Hoang Lien – Sapa
Wir begeben uns in entlegene Teile des Hoang Lien National Parks, wo die Mehrheit der Bevölkerung zu den Red Daos gehört. In Nam Cang machen wir halt und besuchen die Dorfschule — einzige Bildungsinstitution weit und breit. Weiter schauen wir in einer Silberschmiede vorbei und können unsere Strickfähigkeiten testen, für welche die Frauen der Red Daos berühmt sind. Eine Einladung zum Tee bei einer Familie gewährt uns mehr Einblicke ins Alltagsleben sowie in Gesellschaftsordnung und Bräuche. Idyllisch neben dem Fluss, nehmen wir unser Mittagessen ein. Nach dieser Stärkung geht es weiter nach My Son, wo wir beim Spaziergang durch das Dorf dem Xa Pho Volkstamm begegnen, der kleinsten ethnischen Minderheitsgruppe Vietnams. Diese haben im Vergleich zu den anderen Volksstämmen einen sehr geringen Lebensstandard und leben hauptsächlich von dem, was die Natur zu bieten hat. Der restliche Nachmittag steht zur freien Verfügung — zum Beispiel um bei einem Drink auf der Terrasse das Panorama zu
geniessen — dzô, Prost!
Tag 15: Sapa – Muong Lay – Dien Bien Phu
In den nächsten Tagen reisen wir im bergigen Nordwesten von Sapa nach Hanoi – eine Strecke, die bis jetzt weitgehend vom Massentourismus verschont geblieben ist. Von Sapa klettert die Strasse weiter über die Hoang Lien Son-Gebirgskette und fällt dann langsam entlang einer gigantischen Talwand in die am dünnsten bevölkerte Region von Vietnams hohem Norden ab. Weiter führt die Route gegen Süden durch das attraktive Nam Na-Tal mit seinen gastfreundlichen Thai-Dörfern aus stabilen Pfahlhäusern. Obwohl sich der Weg bis zu unserem Tagesziel Dien Bien Phu streckt, kommt dank der atemberaubenden und ursprünglichen Landschaft sowie dem Geschehen am Strassenrand keine Langeweile auf: wir begegnen Eselskarren, mit Hühnerkäfigen beladenen Fahrrädern und vollgepackten Trucks. In der Kleinstadt Muong Lay ist der riesige Stausee kaum zu übersehen. Fast 18‘000 Häuser mussten zu diesem Zweck umgesiedelt werden. Was für Auswirkungen dieses 1.9 Milliarden US$ teure Mammut-Projekt auf die lokale Bevölkerung hat, erfahren wir beim Besuch einer Familie, welche von der Umsiedlung betroffen war. Am Abend erreichen wir Dien Bien Phu, 35 km von der laotischen Grenze entfernt.
Tag 16: Dien Bien Phu – Son La
Früher war der abgelegene Ort eine Zwischenstation auf der Karawanenstrasse von Myanmar und China her kommend. In der neueren Geschichte wurde Dien Bien Phu als Ort der französischen Niederlage im Indochina-Krieg im Jahre 1954 bekannt. Mit diesem letzten Gefecht wurde die fast 150-jährige französische Kolonialherrschaft in Vietnam beendet. Wir widmen den Morgen diesem eindrücklichen Kapitel der Geschichte Vietnams, sprechen mit Zeitzeugen und besichtigen das Museum, welches nebst Fotodokumenten, Schaubildern und Dioramen auch das berühmte, mit Holz und Bambus verstärkte Dien-Bien-Phu-Fahrrad zeigt, welches Lasten bis 200 kg durch den Dschungel trug. Das restaurierte Hauptquartier des französischen Kommandanten, welches von den Viet Minh am Abend vor der französischen Kapitulation mit 1‘000 Tonnen Sprengstoff in die Luft gesprengt wurde, der A1 Hügel und der Heldenfriedhof der Viet Minh sind ebenfalls spannend zu besichtigen. Auf dem Weg nach Son La passieren wir den längsten Pass Vietnams. Pha Din bedeutet in der lokalen Sprache Himmel und Erde – wir werden auf der kurvenreichen Strecke hinauf auf über 1‘600 m.ü.M. selber sehen, wie hier Himmel und Erde verschmelzen. Bei grandioser Aussicht erfahren wir zudem, wie die Grenzen des Passes willkürlich mittels eines Pferderennens gesetzt wurden und welche Minderheiten in der Gegend wohnhaft sind.
Tag 17: Son La – Moc Chau – Mai Chau
Am Morgen werfen wir nochmals einen Blick in die Vergangenheit und erfahren bei der Führung durch das ehemalige Gefängnis für rebellische „Eingeborene“ und antikoloniale Widerstandskämpfer mehr darüber, wie sich diese Anstalt als Schule für hervorragende Kommunisten für die Vietnam-Revolution gemausert hat. Weiter führt die Route nach Süden in Richtung Mai Chau. Nach der etwas unwirtlichen Landschaft durchqueren wir schon bald wieder Reisfelder, Bananen- und Teeplantagen, vorbei an Wasserrädern. Beim Besuch einer Teeplantage erfahren Sie mehr über den Anbau des grünen Goldes in diesen Gegenden sowie dessen Verarbeitung. Bei der Degustation der verschiedenen Sorten bleibt Zeit, mit dem Eigentümer der Teeplantage ins Gespräch zu kommen. Am Abend erreichen wir Mai Chau. Unsere Ecolodge liegt etwas ausserhalb der freundlichen, idyllischen Kleinstadt – mit einem quirligen Markt und mehrheitlich von Weissen Thai besiedelt.
Bei einem Glas des lokalen Can-Weins lassen wir den Tag ausklingen.
Tag 18: Mai Chau – Hanoi
Am Vormittag bleibt Zeit zu nahegelegenen Dörfer zu spazieren und bei einer Vorführung über die Geschicklichkeit der Webekunst zu staunen. Alternativ können wir auch die Annehmlichkeiten unserer Lodge geniessen – zum Beispiel bei einer Spa-Behandlung oder beim Relaxen am Pool. Danach nähern wir uns Hanoi, wo wir vom Schweizer Geschäftsmann Daniel Keller die letzten Tage begleitet werden und spannende Informationen zu Vietnams aufstrebender Wirtschaft erfahren. Hanoi ist eine der ursprünglichsten Städte Asiens und die charmante Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Am Abend wartet eine exklusive Aufführung des traditionellen Wasserpuppentheaters auf uns. Der Künstler Phan Thanh Liem, welcher sein ganzes Leben als Puppenmacher und -spieler der Erhaltung dieser Volkskunst widmet, lädt uns in sein Haus ein, wo er uns alles über diese altehrwürdige Form des Unterhaltens erzählt. Im Anschluss können wir uns auch selber als Puppenspieler versuchen. Zwei Übernachtungen im 5*-Hotel mit Aussicht über die Stadt.
Tag 19: Hanoi
Mit Velotaxis stürzen wir uns das erste Mal hinein in das Gassengewirr und
werden überwältigt und fasziniert zugleich sein! Hunderte Motorbikes bahnen sich den Weg durch das organsierte Verkehrschaos und exotische Gerüche aus den typischen Strassen-Garküchen wecken unseren Geruchssinn. Die Tour führt vorbei am Hoan Kiem See, der berühmteste der insgesamt 110 Seen der Stadt und auf welchem der Ngoc Son Tempel auf einer lieblichen kleinen Insel thront. Auch der Besuch des monumentalen Ho Chi Minh-Mausoleums darf nicht fehlen sowie des — im Vergleich zum prachtvollen Denkmal aus Marmor sehr dezenten — hölzernen Pfahlhauses, wo Ho sich zwischen 1958 und 1969 zeitweise aufgehalten haben soll. Im Anschluss gelangen wir zu weiteren Wahrzeichen der Hauptstadt Vietnams wie der ältesten Pagode Hanois sowie dem Tempel der Literatur. Dieser von Kaiser Thánh Tông 1070 erbaute konfuzianische Anlagekomplex stellt die erste Akademie des Landes dar und diente noch bis 1915 als Bildungsstätte der Mandarine und einstigen Aristokratie. Der restliche Tag kann individuell gestaltet werden — ein letzter Spaziergang durch das Gassen-Gewirr der Altstadt lässt sich wohl keiner nehmen.
Tag 20: Hanoi – Halong
Die vielleicht meist bekannte Sehenswürdigkeit Vietnams erwartet uns als
krönender Abschluss einer erlebnisreichen Reise: die Halong-Bucht mit ihren über 3‘000 Kalksteininseln aus verkarsteten Felsnadeln, Bergkegeln und Zuckerhüten. Am Mittag beziehen wir auf der exklusiv für die Gruppe gecharteten
Holzdschunke unsere Kabine für eine Nacht. Nach einem Erfrischungsgetränk beginnt unsere Kreuzfahrt durch die vorgelagerte Bucht: Klein, gross, mit oder ohne Höhlen, scharfkantig oder wie sanfte Hügel sehen die Inseln aus und wirken wie zufällig und mit grosser Leichtigkeit von Zauberhand ins Meer gestreut — ein Naturspektakel der Extraklasse. Bei diversen Stopps haben wir die Möglichkeit, die Halong-Bucht von einer anderen Perspektive zu erleben. Zum Beispiel uns selber mit dem Kajak einer der Kalksteininseln zu nähern oder auf einem Landgang die Sung Sot Grotte mit ihren jahrhundertealten Stalagmiten und Stalaktiten zu besichtigen. Daneben beeindruckt auch die Aussicht auf der Terrasse unseres Schiffes mit den vorbeiziehenden Fotomotiven und den berühmten schwimmenden Fischerdörfern. Die Crew sorgt sich derweil um unser leibliches Wohl und bringt die frischesten Leckereien aus dem Meer auf den Tisch. Ein Sundowner auf dem Deck unserer Dschunke rundet den Tag ab — und lässt die Bucht nochmals in den schönsten Farben erstrahlen.
Tag 21 & 22: Halong – Hanoi – Bangkok – Zürich
Während einem optionalen Tai Chi Kurs, Entspannungsmomenten auf dem
Sonnendeck und dem Genuss eines ausgiebigen Frühstücksbuffets gleiten wir gemächlich zurück an Land. Nach der Ausschiffung können noch letzte Souvenirs eingekauft werden, bevor wir abends die Heimreise in die Schweiz via Bangkok antreten und am nächsten Morgen, früh in Zürich landen.
Die 22-tägige Reise kostet CHF 9‘950.-.
Inbegriffen: internationale Flüge mit Thai Airways in der Economy-Klasse (inkl. Flugtaxen von CHF 208.-, Stand Oktober 2018), Inlandflüge mit China Eastern Airlines, alle Transfers, Hotelunterkünfte auf der Basis Doppelzimmer, 1 Übernachtung in einer Kabine 2-er Belegung auf dem Charterschiff, Frühstück und eine weitere Mahlzeit pro Tag, alle Eintritte und Gebühren, Visagebühren, Audio-System auf Rundgängen, Trinkgelder für lokale Leistungsträger, Fachvorträge und Begleitung durch Urs Morf an acht, durch Daniel Keller an vier Reisetagen, Begleitung durch lokale, Deutsch sprechende Reiseleiter, cotravel Reiseleitung.
Nicht inbegriffen: allfällige Impfungen, Getränke, Versicherungen, persönliche Auslagen. Einzelzimmerzuschlag CHF 1‘590.-.
Programmänderungen vorbehalten.
Plätze in der Business-Klasse auf Anfrage.
Vertragspartner ist in jedem Fall cotravel, DER Touristik Suisse AG und nicht der allfällige Medienpartner, welcher ein Reiseangebot publiziert hat.
CHARISMA-Reisen
CHARISMA – dieses undefinierbare Etwas, das dem, was wir sagen, mehr Gewicht verleiht und die Menschen fasziniert. Wir können die Welt nicht schöner machen, aber wir können ihr mit dem Charisma unserer Experten mehr Gewicht verleihen.
Anforderungsprofil
Diese Leserreise hebt sich von normalen Rundreisen ab und richtet sich an ein aufgestelltes, unkompliziertes Publikum jeden Alters. Eine Portion Gelassenheit und Toleranz, sowie Interesse und Respekt für fremde Kulturen sind wichtige Voraussetzungen für diese Art von Reise. Man sollte flexibel und kompromissbereit sein und Verständnis dafür haben, dass in den besuchten Ländern die Schweizer Genauigkeit und unser Zeitempfinden nicht zum Leben der Einheimischen passen. Wer Erholung und Entspannung mehr gewichtet als Erlebnis und Wissensbereicherung, sollte seine Reisepläne eventuell überdenken. Eine gute Verfassung ist aufgrund der teilweise langen Strecken und zum Teil holprigen Strassenverhältnissen von Vorteil. Der Reiseverlauf führt zudem auch in höher gelegenes Gelände. Lijiang und Shangri-La auf 2‘600 respektive 3‘200 m. ü. M. gelegen bilden dabei aber die Maxima.
Klima
Das Klima der chinesischen Provinz Yunnans wie auch Nordvietnams ist geprägt durch einen feuchten, warmen bis heissen (Nordvietnam) Sommer und einem trockenen kühleren, jedoch meist milden, Winter. Yunnan ist eine teilweise sehr hochgelegene Provinz mit einer durchschnittlichen Höhenlage von 2‘000 m. ü. M.. Im November/Dezember sind kaum Niederschläge zu erwarten und die Sicht ist meistens klar. Die durchschnittliche Tagestemperatur beträgt in Kunming zu dieser Jahreszeit 18°C. Je weiter südlich die Route verläuft, umso wärmer werden die Temperaturen, wie in Hanoi mit bis zu 25°C. In den höheren Lagen wie in Shangri-La sind mit Tageshöchstwerten um die 14°C zu rechnen. Nachts fallen die Temperaturen jedoch oft unter 10°C. Vereinzelte Regenfälle können nicht ausgeschlossen werden.
Einreise
Schweizer Staatsbürger benötigen für die Einreise nach China und Vietnam einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate über das Rückreisedatum hinaus gültig ist, sowie ein Visum für beide Länder. Beide Visa werden von cotravel für Sie vor Abreise einholt (China: CHF 70.-, Vietnam: CHF 70.-, Stand Oktober 2018, im Reisepreis inbegriffen).
Mahlzeiten/Unterkunft
Im Arrangement sind das Frühstück sowie eine weitere Mahlzeit pro Tag inbegriffen. Auf der Reise werden wir sowohl einheimische als auch internationale Küche geniessen können.
Wo es die Infrastruktur erlaubt, übernachten wir in komfortablen 4-5*-Hotels. Besonders hervorzuheben ist das renommierte 5*-Boutique-Haus Songtsam Retreat in Shangri-La, wo zwei Nächte geplant sind. Das im tibetanischen Stil gebaute Resort biete alle Annehmlichkeiten eines Luxushotels mit atemberaubenden Blicken auf das Kloster und die umliegende Berglandschaft. Weitere 5*-Unterkünfte erwarten uns in Kunming, Lijiang sowie Hanoi. An einigen Orten wurde wiederrum mehr Wert auf die Authentizität der Reiseroute als auf den Luxus gelegt. So zum Beispiel in der Umgebung von Mai Chau, wo wir in einer Ecolodge logieren. Die Lodge wurde vollständig aus natürlichen Materialien gebaut mit strohgedeckten Dächern und Innenräumen aus Bambus und Holz. Die Bungalows haben keinen TV oder andere Unterhaltungselektronik. Ein Pool zum Relaxen und Spa-Behandlungen können aber genossen werden. In den vom Massentourismus noch weitgehend verschonten Regionen wie Yunyang in Südchina sowie Son La in Nordvietnam übernachten wir in einfachen, aber sauberen 3*-Unterkünfte/Gästehäuser. Die letzte Nacht unserer Rundreise verbringen wir auf der im Stil einer traditionellen vietnamesischen Dschunke erbauten 4*-Schiff von Indochina Sails.
Transport
Die Langstreckenflüge sind mit Thai Airways gebucht, die Inlandflüge in China mit China Eastern Airlines. Die Flugdauer beträgt:
Zürich – Bangkok 10h55 Shangri-La – Kunming 1h00
Bangkok – Kunming 2h10 Hanoi – Bangkok 1h50
Kunming – Lijiang 1h05 Bangkok – Zürich 12h20
Flugänderungen bleiben vorbehalten.
Wir werden in China und in Vietnam mit einem komfortablen, klimatisierten Bus unterwegs sein. Obwohl die Strassen in gutem Zustand sind, kann die Fahrt aufgrund der Abgeschiedenheit der Region zum Teil auch mal holprig und kurvenreich sein. Die spektakulären Landschaften entschädigen die teilweise langen Fahrten. Die Schönheit der Halong-Bucht bestaunt man am besten per Schiff – dazu wurde für uns eigens eine schöne Dschunke gechartert.
Impfungen
Für die Einreise nach China und Vietnam sind keine Impfungen vorgeschrieben. Ein geringes Malariarisiko existiert zwar in einigen Gebieten, für die von uns bereiste Region wird allerdings keine Prophylaxe empfohlen. Man sollte sich vor Mückenstichen schützen. Besprechen Sie rechtzeitig vor Abreise mit dem Hausarzt oder dem Tropeninstitut, welche Impfungen individuell sinnvoll sind. Detaillierte Auskünfte finden Sie unter www.safetravel.ch.
Versicherung
Eine Annullierungskostenversicherung, die bis zur Abreise gilt, ist ratsam. Wir empfehlen den Abschluss der Jahresversicherung „Secure Trip“ der Allianz Global Assistance: CHF 124.- p. P. (CHF 25‘000.- Annullierungskosten gedeckt) oder CHF 199.- pro Familie oder für 2 Personen in Wohngemeinschaft lebend (CHF 50‘000.- Annullierungskosten gedeckt). Sie tritt ab dem Datum in Kraft, ab welchem definitiv feststeht, dass die Reise stattfindet und schützt während 12 Monaten auf Reisen (u.a. Rückreisekosten im Notfall aus dem Ausland). Gerne stellen wir für Sie eine Versicherung aus. Bitte bestellen Sie diese bei der Anmeldung (siehe Anmeldeformular).
Kosten einer Annullation/Änderung
Treten Sie nach Ihrer schriftlichen Anmeldung von der Reise zurück (der Rücktritt muss mittels eingeschriebenem Brief erfolgen), so müssen wir zusätzlich zur Bearbeitungsgebühr noch die folgenden Kosten in Prozenten des Arrangementpreises erheben (Ausnahmen sind anschliessend aufgeführt). Die nachfolgenden Regelungen gelten auch für Änderungen.
Bis 45 Tage vor Abreise 30%
44-20 Tage vor Abreise 50%
19-0 Tage vor Abreise 100%
Ausnahme: No-show – Verpasst ein Passagier den Flug, so entfällt für den Reiseveranstalter jede Beförderungspflicht. Dies gilt insbesondere für Fälle von Flugplanverschiebungen.
CO2-Kompensation
Um die Umweltbelastung eines Fluges auf anderen Gebieten wieder auszugleichen, wurde die CO2-Kompensation geschaffen. Bei Interesse haben Sie bei My-climate (www.myclimate.ch) die Möglichkeit, Ihre individuelle Reisestrecke und einen entsprechenden Kompensationsbetrag zu berechnen und die Zahlung, zugunsten von Klimaschutzprojekten in Entwicklungs- und Schwellenländern, direkt zu veranlassen.
Vorbereitungstreffen
Die Reisenden treffen sich rund sechs Wochen vor Abreise zu einem fakultativen Infotreffen. Das Ziel dieses Treffens ist es, die Mitreisenden kennenzulernen und offene Fragen stellen zu können.
Einzelreisende
In der Regel sind ca. ein Drittel aller Teilnehmer Einzelreisende. Der Arrangementpreis beinhaltet die Übernachtungen in Doppelzimmern. Der Einzelzimmerzuschlag beträgt CHF 1‘590.- (inklusive Einzelnutzung einer Kabine auf dem Schiff).
Teilnehmer
Maximal können 25 Gäste an dieser Reise teilnehmen. Kurz vor Abreise erhält jeder Gast eine Adressliste der Mitreisenden. Wer auf dieser Liste nicht erscheinen möchte, teilt uns dies bitte schriftlich zusammen mit der Anmeldung mit.